Der Subtitel 'Fantastico' indiziert nicht unbedingt iberisches Kolorit im Klavierkonzert Nr. 1 (1887) von Isaac Albéniz sondern eher Märchensequenzen, die Melanie Mestre in ihrem Part besonders hervorhebt. Erst Rêverie et Scherzo füllen in einem exquisiten Melodierausch gewisse Erwartungen, die auch in orchestral diskreten Flamenco-Assonanzen der Rapsodia Española (mit allerdings mehr begleitendem Klavierpart) bestätigt werden. Das Klavierkonzert (um 1910) von Enrique Granados hat Melanie Mestre aus verschiedenen Fragmenten rekontruiert. Fehlende innere Kohärenz gleicht sie durch Vehemenz in den chromatischen Akkordbrechungen des Rezitativo, aufgepepten Tanz des Allegretto und elegant swingendes Molto allegro aus. Eine hörenswerte Entdeckung.