Den Ablauf der menschlichen Existenz thematisiert der britische Komponist Alec Roth (*1948) in seiner einstündigen Kantate A Time to Dance. In Texten diverser Autoren geht’s von Kindesfreuden über Sommerhitze und Herbstgedanken bis hin zum winterlichen ‘Licht aus!’ Das oft behandelte Thema wird hier in einem typisch und unverkennbar englischen Vokalwerk aufgearbeitet, das neben den Solostimmen und dem Orchester einen vierstimmig gemischten Chor verwendet, wobei das Ensemble in etwa dem einer Bach-Passion entspricht, betont der Komponist.
Mit Bach teilt Alec Roth auch das Tänzerische, das dieses Werk von der ersten bis zur letzten Minute prägt, auch wenn es zwischendurch immer wieder poetische und reflektive, ja sogar berührend innerliche Passagen gibt. Genau so sehr wie an Bach erinnert das Stück aber auch an Gospel-Rhythmen, mitunter sogar an Big Band-Klang und Musical. Seiner Phantasie hat Roth da keinerlei Grenzen gesetzt und er tut es ebenso geschmackvoll wie geistreich, klar dezidiert, dem Zuhörer eine gefällige, unmittelbar eindringliche und verständliche Musik vorzusetzen. An schönen Melodien fehlt es nicht in dieser meistens lichtvollen und positiv getunten Musik.
Die Solisten sind gut gewählt und beeindrucken mit einem affektreichen Singen, das diese Musik nicht nur verträgt, sondern geradezu verlangt. Auch der Ex Cathedra-Chor mitsamt Instrumentalensemble ist tadellos.
Zwei kleine und reizvolle Chorstücke vervollständigen das attraktive Programm.