Die russische Geigerin Alina Ibragimova und ihr französischer Partner am Klavier Cédric Tiberghien haben für ihre neue Doppel-CD—die zweite in dieser Serie—eine sehr gelungene Auswahl aus allen Schaffensperioden Mozarts getroffen, und ihre Interpretation lässt aufhorchen.
Ein subtiles, klares Mozart-Spiel auf modernen Instrumenten, dem man aber die musikhistorische Informiertheit sofort anmerkt. Tiberghien nimmt sehr wenig Pedal und bleibt dynamisch im Rahmen der klanglichen Möglichkeiten eines Hammerflügels, so ist auch die Balance zur Violine von Alina Ibragimova stets gewährleistet.
Diese musiziert diskret, zart, unaufdringlich, als hätte sie die klassische Terminologie—'Sonate für Klavier und Violine'—als Aufforderung gesehen, sich zurückzunehmen. Doch gerade die Diskretion ihres Spiels macht es so kostbar: Mozarts Musik ist absolut nichts für Selbstdarsteller.