Die rumänische Pianistin Alexandra Dariescu und der aus Singapur stammende Dirigent Darrell Ang—er hat den Dirigentenwettbewerb von Besançon gewonnen—warten mit einer spannungsvollen und prägnanten, auf einer klugen Mischung von Spannung und Entspannung aufbauenden Interpretation von Tchaikovskys Erstem Klavierkonzert auf.
Dariescus Spiel ist kristallklar, sehr fein ziseliert und transparent in den Akkorden.
Während die lyrischen Passagen schön ausgespielt werden, gibt es im Kontrast dazu ein sehr erregtes und vitales Musizieren. Dabei wirkt nichts bombastisch oder auftrumpfend, das Klavier klingt leicht und luftig. Im Orchester gibt es absolut hinreißende Klangkapriolen der Holzbläser.
Der ‘Nussknacker’ erklingt hier in der Bearbeitung von Mikhail Pletnev, und auch in diesem Stück zeigt Alexandra Dariescu, was sie technisch drauf hat. Gleichzeitig versucht sie, ihr Spiel sehr narrativ und handlungsbezogen werden zu lassen. Kein Showspielen, kein Glamour, sondern mit Herz und einem Gespür für das Kindlich-Märchenhafte der Musik, im besten Sinne darstellerisch!
Und dennoch faszinieren auch das Technische, das Phrasieren, die Akzentuierungen und die ungewohnten Farben.