Nielsen hat zwar den ersten Satz seines Flötenkonzerts mit ‘Allegro moderato’ bezeichnet, und was das Tempo anbelangt, wird das in dieser Einspielung auch durchaus beachtet, aber was Ausdruck und Leidenschaftlichkeit der Musik anbelangt, bleibt nichts moderat in dieser von der ersten Minute an packenden Interpretation. Die Musik wird zum flirrenden Drama, die Flöte tanzt auf farbig-alerten Orchesterklängen, und im langsamen Teil des zweiten Satzes entwickelt sich der Kampf zwischen den verspielten Klängen der Flöte und der, wie sich Nielsen einmal ausdrückte, ‘Gehässigkeit’ des Orchesters.
Im Flötenkonzert zaubern Järvi und Solist Mark van de Wiel ein nicht weniger faszinierendes, schillerndes Klanggewebe. Sowohl die lyrischen und nachdenklichen als auch die virtuosen und manchmal regelrecht aggressiven Episoden werden von Van de Wiel mit einer stupenden Technik bewältigt.
Das Programm endet mit der ‘Aladdin Suite’ aus der gleichnamigen dramatischen, farbigen und stimmungsreichen Bühnenmusik, die Paavo Järvi sehr dynamisch und lebendig gestaltet.