Für alle, die noch diskografische Lücken schließen möchten, ist diese Aufnahme eine Fundgrube. In den vorliegenden Fassungen ist noch keines der Stücke aufgenommen worden. Das Multipiano Ensemble spielt unter Ivor Bolton und an der Seite des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin zunächst Fantasie und Variationen nach einem Weber-Thema von Mendelssohn und Moscheles, dann eine orchestrierte Fassung des „Grand Duo“ von Moscheles für zwei Klaviere und acht Hände mit Orchester, eine Fassung für zwei Klaviere und Orchester von Schuberts Wanderer-Fantasie" (nach der Liszt-Orchestrierung) sowie zwei Märsche, die Ernst Pauer für zwei Klaviere und vier Pianisten eingerichtet hat. Die Aufnahme ist so kurzweilig, wie die Zusammenstellung vermuten lässt—auch weil Bolton die Fäden klug bündelt, Dramatisches aufraut, Lyrisches aussingen lässt und vor allem, weil er die Solisten mit dem Orchester nie zudeckt. So entsteht, trotz einer gewissen Dichte, auch beim Multipiano Ensemble ein transparentes Musizieren, das ein interessantes Licht auf diese Nischenbesetzungen wirft.