Elizabeth Kenny has established herself as one of the UK’s foremost lute players. Her solo repertoire ranges from the renaissance to the eighteenth century, and she is in great demand as a continuo player with the leading period instrument ensembles (Orchestra of the Age of Enlightenment, Gabrieli Consort, Taverner Players etc.).
She has been a regular part of William Christie’s Les Art Florissants since 1993. With these ensembles she has made dozens of recordings for CD, radio and television and toured throughout Europe, North America and Japan.
She plays chamber music with Monica Huggett’s The Greate Consort and with the viol consorts Concordia (UK) and L’Ensemble Orlando Gibbons (France). She has a special interest in the literature of the late sixteenth and early seventeenth centuries. With tenor Mark Padmore and the actress Josette Simon she developed a programme called Songs and Sonnets, performed for the first time in summer 2001.
Elizabeth Kenny studied with Nigel North. Robert Spencer and Pat O’Brien also gave her advice and inspiration. She is professor of lute at the Royal Academy of Music in London, where she advises on English song and French baroque repertoire.
Die Lautenistin Elizabeth Kenny bekam mit acht Jahren eine Gitarre in die Hand gedrückt, in der Hoffnung, dass diese ihre schulische Langeweile und Ruhelosigkeit kurieren möge. Was sie im Endeffekt auch tat. Ermutigt von ihren Eltern, die die klassische Musik gleichzeitig mit ihr entdeckten, und getrieben von ihrem Ehrgeiz, etwas anderes zu machen, als ihre vier älteren Bruder—von denen einer immerhin großzügig seine Würde riskierte, indem er mit der kleinen Schwester Duette spielte—fand sie sich mit 13 Jahren als Juniorstudentin an der Royal Academy of Music wieder, herablassend belächelt von all den musikalischen Senkrechtstartern, die Brahms-Symphonien spielten, aber gesegnet mit einem geduldigen und begabten Lehrer, Michael Lewis, der ihr vorschlug, sie möge doch eines Tages auch mal ein wenig üben. Mit einer aus gänzlichem Unwissen geborenen Ignoranz lehnte sie im Alter von 15 Jahren die Chance ab, die Laute zu entdecken, und ging an die Universität, um englische Literatur zu studieren. In Cambridge wurde sie von Tutoren, die an eine umfassende kulturelle Bildung glaubten, in die Alte Musik eingeführt, und versuchte es mit Chorsingen ebenso wie mit diversen Gitarrenkonzerten. Das Singen löste bei ihr eine große Bewunderung für Leute aus, die es tatsächlich beherrschten, aber auch ein Interesse an Begleitung, das sie schließlich zurück zur Laute führte.
Zurück an der Akademie wurde ihr klar, dass ihre naive Unschuld im Hinblick auf jegliche Grundlagen der Harmonielehre, Musikgeschichte und andere musikalische Kenntnisse irgendwann auffallen würde, und gleichzeitig kam ihr die Idee, dass das Lauten- und Continuo- Spiel möglicherweise ein Weg sein könnte, einige dieser Wissenslücken zu stopfen. Dann führte Eines zum Anderen, und nach ihrem Studium bei Nigel North war sie süchtig: Während der nächsten 15 Jahre jagte sie durch die Musikwelt, und spielte, wenn sich die Gelegenheit ergab, mit allen mit denen es möglich war, gewann Einblicke in die Arbeit einer großen Vielfalt von Ensembles, die sich—in manchmal diametral unterschiedlicher Weise—mit historischer Aufführungspraxis beschäftigten, avancierte bald zur bevorzugten Lautenistin von unter anderem Les Arts Florissants und dem Orchestra of the Age of Enlightenment, und verfolgte nebenbei ihre Interessen im Bereich der Liedbegleitung bei Aufnahmen für Hyperion und Linn.
Ein Stipendium der Fakultät der Künste an der Southampton University verschaffte ihr die Zeit, an einem Ort zu verweilen, ihre Ideen und Erfahrungen zu verschmelzen, und neues Solo- und Kammermusikrepertoire zu erarbeiten, das schließlich zu einer Soloeinspielung (Flying Horse: Music from the ML Lute Book) und zur Gründung ihres Ensembles Theatre of the Ayre führte, mit dem sie in Rezitals und Projekten improvisatorische Ansätze in der Musik des 17. Jahrhunderts verfolgt. Ihre Suche nach Möglichkeiten Ensembles von Zupfinstrumenten und Sängern zu organisieren, inspirierte Kollaborationen wie Lutes&Ukes mit Mitgliedern des Ukulele Orchestra of Great Britain, aber auch bibliothekslastigere Projekte, wie The Masque of Moments, das demnächst bei Linn herauskommen wird.
Kenny entdeckte das Unterrichten als hervorragende Möglichkeit, ihre Art, bestimmte Dinge zu tun zu optimieren, und kombiniert ihre Konzerttätigkeit inzwischen damit, als Professorin für Aufführungspraxis in Southampton und für Laute an der Royal Academy of Music zu lehren. Bei ihrer Zusammenarbeit mit Phantasm hatte sie das Privileg, das Ensemble in seiner Eigenwilligkeit und seinen inneren Strukturen quasi aus der Vogelperspektive beobachten zu können.